Mulholland Drive Pictures

DAVID LYNCHS

MULHOLLAND DRIVE
STRASSE DER FINSTERNIS


Alain Sarde präsentiert

MULHOLLAND DRIVE
STRASSE DER FINSTERNIS

Bundesweiter Start: 3. Januar 2002

Technische Daten:
USA/FR, 35 mm, Farbe,
Länge: 152 Min.; Bild: 1:1,85;
Ton: Dolby SR/Dolby SRD

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CREDITS

DARSTELLER

Adam Kesher Justin Theroux
Betty Elms Naomi Watts
Rita Laura Elena Harring
Coco Lenoix Ann Miller
Vincenzo Castigliane Dan Hedaya
Joe Mark Pellegrino
Studiosänger Brian Beacock
Detective Harry McKnigh Robert Forster
Der Cowboy Monty Montgomery
Gene Billy Ray Cyrus

STAB
Regie und Drehbuch David Lynch
Produktion Mary Sweeney
Alain Sarde
Neal Edelstein
Michael Polaire
Tony Krantz
Ausführender Produzent Pierre Edelman
Kamera Peter Deming
Schnitt Mary Sweeney
Produktionsdesign Jack Fisk
Musik Angelo Badalamenti

KURZINHALT

In der Tradition seiner sensationell spannenden und seltsamen Klassiker "Blue Velvet" und "Twin Peaks" kehrt Kultregisseur David Lynch mit MULHOLLAND DRIVE zur Atmosphäre von Wahnwitz und Geheimnissen unter der glatten Oberfläche des Alltags zurück. Dass dabei in Los Angeles nichts so ist, wie es scheint, war wohl bekannt - was Lynch jedoch in MULHOLLAND DRIVE findet, wenn er in die höllische Stadt der Engel blickt, wird auch den abgebrühtesten Fan aus der Bahn werfen, denn nie sind bei Lynch morbide Spannung und schwarzer Humor, rissige Realität und phantasmagorische Fliehkraft so faszinierend zusammengeprallt wie in diesem Film. Seinen Lauf nimmt der Thriller mit einer geheimnisvollen Schönheit, die sich Rita (Laura Elena Harring) nennt und nach einem grauenvollen Unfall das Gedächtnis verloren hat. Zufällig kommt ihr die freundliche wie naive Betty Elms (Naomi Watts) zu Hilfe, die gerade aus Kanada eingeflogen ist, um nichts weniger als ein Star zu werden. Doch während das Schicksal die beiden offenbar so ungleichen Frauen immer intimer zusammenschweißt und sie auf der Suche nach der Vergangenheit immer tiefer in den Untergrund der Gegenwart eintauchen, wird auch anderen der Boden der Realität unter den Füßen weggerissen. Ein fatalistischer Albträumer und ein mangelhaft begabter Auftragskiller werden ebenso den Weg der Frauen kreuzen wie ein Erfolgsregisseur (Justin Theroux), dessen fantastisches Leben von seinen bizarren Finanziers binnen Stunden zerstört wird. Die Antwort aller Rätsel mag ein bedrohlicher Mann im Hintergrund kennen, der sich nur "Cowboy" (Monty Montgomery) nennt - doch vielleicht laufen die Fäden des Netzes auch bei dem Auftraggeber im Rollstuhl zusammen, der als einziger Macht über schwarze Monstren und blaue Schlüssel zu verbotenen Räumen und Träumen zu besitzen scheint. Doch wo immer sich im Crescendo der Suspense die Wahrheit verbirgt - sie ist nicht von dieser Welt, möglicherweise...

INHALT

Hoch über Los Angeles, der Engelsstadt mit dem Hauch von Hölle, kriecht der Mulholland Drive entlang und verbirgt hinter jeder Haarnadelkurve atemberaubende Anblicke oder waghalsige Wendungen. Nur in der Nacht, wenn der filmreife Fotorealismus unter Palmen mitunter schemenhaften Fratzen im Dunkeln weicht und selbst die gleißenden Lichter der Traumfabrik nicht reichen, die Illusionen zu erhalten - dann kann auch auf Mulholland schon hinter der nächsten Biegung der albtraumhafte Fall ins Bodenlose warten...

In einer dieser Nächte zwischen Wahrheit und Wahnsinn gleitet lautlos eine Limousine mit einer attraktiven, anonymen Frau (Laura Elena Harring) durch die Hollywood Hills, bevor ihre komplette Existenz jäh aus der Kurve fliegt. Binnen Sekunden wird sie fast Opfer eines Anschlags und überlebt einen grauenhaften Autounfall. Doch während sie äußerlich bloß eine Platzwunde davonträgt, zeigt sich bald, dass die rätselhafte Femme mit dem Hang zum Fatalen auch ihr Gedächtnis verloren hat. Ziellos irrt sie umher und findet anderntags zufällig in einer Wohnung Unterschlupf, deren Besitzerin auf Reisen gegangen ist. Aber nur kurz darauf steht mit der furchtbar fröhlichen Betty Elms (Naomi Watts) eine weitere junge Frau in der Tür - gerade erst ist sie aus Kanada in L.A. gelandet, um Schauspielerin zu werden. Ihre Tante hat ihr das leere Haus zur Verfügung gestellt und als Betty hier eine Fremde entdeckt, glaubt sie, dass es sich bei Rita um eine Freundin ihrer Familie handelt. Denn "Rita", so hat sich die schockstarre Schönheit kurzerhand mit einem Blick auf ein Poster des Hayworth-Klassikers "Gilda" genannt.

Während die so genannte Rita und die nichts ahnende Betty ein Haus teilen, wo sich Ungereimtheiten zwischen beiden auftürmen und ihre Schicksale fatal zu verändern drohen, wird auch in anderen Ecken der Stadt den Menschen langsam, aber sicher der Boden der Realität unter den Füßen weggerissen. Sei es ein zu Tode geängstigter Zeitgenosse, der von finsteren Ahnungen geplagt wird und auf dem Parkplatz eines Diners ins Antlitz des monströsen, puren Bösen blickt. Oder ein Auftragskiller, der sich bei der Erledigung eines Mordes so unprofessionell anstellt, dass sich in einer Verkettung grotesker Umstände bald ein paar Leichen häufen. Doch keiner im urbanen Mikrokosmos von Irrsinn und Illusionen scheint so wenig aufs Unerklärliche gefasst wie der allzu hippe Hit-Regisseur Adam Kesher (Justin Theroux).

Bei einem Business-Meeting wird ihm von Abgesandten seiner Finanziers mehr als deutlich signalisiert, dass Kesher in der Hauptrolle seines aktuellen Filmes eine gewisse Camilla Rhodes besetzen soll. Nicht ahnend, dass die Direktive aus dem tiefsten Zentrum der Macht kommt, ignoriert Kesher latente Drohungen - und muss zunächst erst mal Prügel und Beleidigungen seiner Frau einstecken, die er gerade mit einem Handwerker (Billy Ray Cyrus) im Bett erwischt hat. So konsterniert wie cool nimmt Kesher auch zur Kenntnis, dass sein Filmprojekt innerhalb von Stunden auf Eis gelegt wurde. Und als ihn neuerliche Drohungen sogar in einem schmierigen Hotel in Downtown Los Angeles erreichen, beginnt er seine Impotenz als Künstler und seine Machtlosigkeit als Mensch zu erahnen und trifft an gottverlassenem Orte eine beängstigende Autoritätsfigur, die sich nur "der Cowboy" (Monty Montgomery) nennt. Kesher solle gefälligst die Hauptrolle vergeben, wie es ihm von interessierter Seite geheißen wurde. "Du wirst mich noch einmal treffen", so der Cowboy lakonisch, "wenn du deine Sache gut machst. Und du wirst mich zweimal sehen, wenn nicht."

Zur gleichen Zeit hat die unerschütterlich hilfsbereite Betty begonnen, ihrer neuen Freundin Rita zu helfen, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen. Ungeachtet von Warnungen seitens der forschen Vermieterin Coco Lenoix (Ann Miller) lässt sie Rita bei sich wohnen und recherchiert die Nacht, in der auf dem Mulholland Drive die Realität einen Riss erhielt. Es habe sehr wohl einen Unfall gegeben, bringt sie telefonisch beim zuständigen Detective (Robert Forster) in Erfahrung. Doch erst als sich Rita zu erinnern glaubt, dass ihr echter Name Diana Selwyn laute und ein geheimnisvoller blauer Schlüssel von verborgenen Wahrheiten kündet, kommen die beiden Frauen bei ihrer Suche weiter. Zuerst absolviert Betty allerdings einen Casting-Termin in einem Filmstudio und verblüfft auch die Branchenhaie mit unglaublich profundem, sinnlichem Schauspiel, das wie aus einer anderen Seele zu stammen scheint. Danach wird sie in ein Atelier geführt, in dem kein Geringerer als der vormals erpresste Regisseur Adam Kesher gerade Probeaufnahmen inszeniert. Wie befohlen, besetzt er seinen Film gegen seinen Willen - nicht ohne vorher lange, unergründliche Blicke mit Betty ausgetauscht zu haben. Fast wirkt es, als ob sich die beiden bereits aus einem anderen Leben kennen...

Statt Geheimnissen auf die Spur zu kommen, verstricken sich Betty und Rita kurz darauf nur noch tiefer in einen Sumpf des Verbrechens und ungeheuerlicher Ahnungen, als sie auf der Suche nach Ritas echter Identität auf die Leiche einer unidentifizierbaren Frau stoßen. Noch unvermittelter verändert sich beider Frauen Verhältnis, als sie in der anschließenden Nacht zu Liebenden werden und nach beklemmend zärtlicher Intimität in unruhigen Schlaf fallen - nach dem nichts mehr ist, wie es vorher schien. In einem alten Theater, das die zwei Frauen wie unter einem Bann ansteuern, wirken Zeit und Raum außer Kraft gesetzt. Eben noch verlässliche Gewissheiten lösen sich im Nichts phantasmagorischer Fliehkräfte auf. Und unvermittelt spielen die zwei einander zunehmend verfallenen Frauen neue Rollen, deren Verbindung zu Betty und Rita vorerst ihrer Erklärung harren. Sind die neuerlichen Entwicklungen des labyrinthischen Rätsels imaginiert oder erwachten die beiden vielmehr gerade aus einem weniger bösen Traum? Was verbirgt sich in einer "blue box", zu der Ritas blauer Schlüssel nur zu gut passt? Und welche Rollen spielen der Auftragskiller und der Regisseur, das Monstrum und der sinistre Cowboy, die zum Teil unter anderen Masken die Bühne betreten? Die Antworten sind verblüffend - und nicht ganz von dieser Welt, möglicherweise...

SYNOPSIS
BY DAVID LYNCH

PART ONE: She found herself inside the perfect mystery
PART TWO: A sad illusion
PART THREE: Love

DARSTELLER

NAOMI WATTS
(Betty Elms)

Trefflicher als das Fachblatt "Variety" kann man es nicht formulieren: "Besondere Kraft wird MULHOLLAND DRIVE durch die relative Newcomer- Schauspielerin Watts in der Rolle der Betty verliehen. Die in England geborene und in Australien aufgewachsene Aktrice wirkt zwar zunächst wie ein goody-goody-Girl. Doch um so überraschender und befriedigender danach die Entwicklungen ihrer Figur - von der genuin beschützenden und verlässlichen Freundin Ritas über erstaunliche Intimität und Tiefe bis hin zu absoluter Hingabe als Liebhaberin. Es ist ein verblüffendes Hauptrollen- Debüt, das Watts sowohl in Hollywood als auch international etablieren sollte." Oder um auch den "Hollywood Reporter" zu zitieren: "Nach ungefähr zwei Dritteln des Filmes stellt Lynch die Story auf den Kopf und die zwei Hauptdarstellerinnen Watts und Harring spielen fortan entweder andere Charaktere oder verleihen vielleicht ihren echten Persönlichkeiten Ausdruck. Beider Darstellungen sind bemerkenswert in ihrer Widersprüchlichkeit und voller faszinierender Facetten." Watts studierte die Schauspielerei nach ihrem Umzug aus England hauptsächlich am Actor's Studio in Sydney. Zu ihren bisherigen Filmverpflichtungen gehören Produktionen wie "Tank Girl", "Persons Unknown", "Dangerous Beauty", "Strange Planet" und "Down". Weiterhin agierte sie in den TV-Filmen "Hunt for the Unicorn Killer" und "The Christmas Wish", war im festen Team der Serie "Sleepwalkers" und drehte für die BBC unlängst mit Derek Jacobi den Film "The Wyvern Mysteries".

JUSTIN THEROUX
(Adam Kesher)

Justin Theroux ist in MULHOLLAND DRIVE in der Rolle des brillant-blasierten Erfolgsregisseurs Adam zu sehen, dessen Alltag fein säuberlich in seine Einzelteile zerlegt wird, nachdem er sich weigert, sich bei der Besetzung seines jüngsten Filmes von ferngesteuerten wie derangierten Finanziers hineinreden zu lassen. Doch nachdem nicht nur sein Eheleben eine üble Wendung nimmt, sondern ihm auch noch Dreharbeit und Kreditkarten entzogen werden, macht sich im ewig gefassten Gesicht des selbstverständlich nur schwarz gekleideten Filmemachers doch eine Sorgenfalte breit - die keineswegs kleiner wird, als sein Leben ernsthaft von Cowboys und anderen kauzigen Killern bedroht wird. Theroux kam in Washington, D.C. zur Welt, graduierte mit einem Bachelor of Arts vom Bennington College und zog nach New York, um eine Laufbahn als Künstler einzuschlagen. Sehr bald war er in die lokale Theaterszene involviert und agierte in verschiedenen Stücken off-Broadway. Zu seinen bisherigen Kinofilmen zählen "The Broken Hearts Club", "American Psycho", "Romy and Michelle's High School Reunion" und "I Shot Andy Warhol". Im Fernsehen wirkte er darüber hinaus in Serien wie "Sex and the City", "Ally McBeal", "Spin City" und "Sirens", während er derzeit eine feste Größe im wöchentlichen Washington- Drama "The District" ist.

LAURA ELENA HARRING
(Rita)

In der Rolle einer anonymen Schönheit, die sich mit Blick auf ein Filmplakat den Vornamen von Rita Hayworth zulegt und in einer Film-im-Film- Hommage an die Leinwandgöttin lateinamerikanische Laszivität atmet, betritt mit Laura Elena Harring eine aufregende Neuentdeckung die internationale Bühne. Wo andere Figuren in MULHOLLAND DRIVE wenigstens im Leben zu stehen scheinen, verliert Rita gleich in den ersten Sekunden der Story den Boden der Realität unter den Füßen, als nach einem Autounfall ihr Gedächtnis aussetzt. Oder? Lediglich dunkle Ahnungen und flackernde Ängste begleiten sie, als sie im folgenden mit Busenfreundin Betty etwas Licht auf Rätsel der Vergangenheit werfen will. Oder sollte alles Suchen zwecklos sein und Rita in einem Traum oder Vexierspiel gefangen sein, dem sie bei Bewusstsein nicht zu entfliehen vermag...?

Laura Elena Harring machte ihre ersten Erfahrungen in der Unterhaltungsindustrie sozusagen, als sie die Wahl zur Miss USA gewann und im Anschluss in Aaron Spellings Serie "Sunset Beach" für zwei Jahre die Paula Stevens spielte. Bald jedoch machte sie sich erfolgreich daran, den Stereotypen von Soap und Sex-appeal zu entkommen, indem sie einen Part in dem seriösen Fernsehfilm "The Eliah Gonzales Story" ergatterte und danach neben Adam Sandler in "Littly Nicky" besetzt wurde. Und während ihr MULHOLLAND DRIVE fraglos das bisher beste schauspielerische Podium bietet und Harring den Anforderungen mit intelligenter Sinnlichkeit mehr als gerecht wird, kann man sich bereits auf ihre nächste Arbeit freuen - neben Denzel Washington, Anne Heche und Robert Duvall wird sie im Thriller "John Q" zu sehen sein. Harring lebt in Los Angeles und bietet ihren Fans weitere Informationen per Website unter www.LauraElenaHarring.com.

ANN MILLER
(Coco)

Sie ist nicht oft zu sehen, doch sie sieht augenscheinlich alles in MULHOLLAND DRIVE - die ahnungsvolle und unter der Maske des Lächelns durchaus sinistre Vermieterin Coco, der Bühnen- und Filmveteranin Ann Miller ihr Gesicht leiht. Die Schauspielerin kam am 12. April 1923 in Houston, Texas, zur Welt und agierte im Laufe ihrer Karriere in rund vierzig Spielfilmen, zahlreichen Broadway-Inszenierungen sowie Fernsehproduktionen. Ihr Debüt gab Miller 14-jährig als Tanzpartnerin von Ginger Rogers in "Stage Door", bevor sie in Filmen spielte wie "You Can't Take It With You", "Room Service", "The George White Scandals", "Too Many Girls", "Melody Ranch", "Hit Parade", "Easter Parade", "On the Town" und "Kiss Me Kate". Zu den Auszeichnungen der begnadeten Tänzerin zählen der bestens betitelte Best Legs Award, der George M. Cohen Award als beste Entertainerin und der Sarah Siddons Award als beste Performerin für "Sugar Babies". 1992 erhielt sie einen Lifetime Achievement Award von der Universität in Southern California. Zudem sind die Tanzschuhe der Queen des Tap Dance im Washington D. C. Museum ausgestellt, während ihr Stern den Hollywood Walk of Fame ziert. Unlängst agierte die US-Legende in einer Bühnenversion von Stephen Sondheims "Follies" und im Buchladen sind ihre Arbeiten "Miller's High Life" und "Tapping Into the Force" erhältlich.

DAN HEDAYA
(Vincenzo Castigliane)

Mit bösem Blick und latenter Aggressivität, wie in den meisten seiner sechzig Filme, ist Charakterdarsteller Dan Hedaya in MULHOLLAND DRIVE als einer der bizarren Brüder Castigliane zu sehen, die als Filmfinanziers und Befehlsempfänger schon mal Regisseure erpressen, wenn sie nicht vor Jähzorn aus der Haut fahren. Zu Hedayas Credits zählen moderne Klassiker wie Tony Scotts "Begierde", Joel Coens "Blood Simple", Oliver Stones "Nixon", Gus Van Sants "To Die For" und Bryan Singers "Die üblichen Verdächtigen", während man ihn in den letzten Jahren unter anderem in John Singletons "Shaft", Norman Jewisons "The Hurricane", brillant besetzt als Tricky Nixon in Andy Flemings "Dick" oder in Jean-Pierre Jeunets "Alien Resurrection" sah - wo der Wildwuchs auf Hedayas Rücken Furcht erregender wirkte als alle Biester der Sci-fi- Saga.

ROBERT FORSTER
(Detective McKnight)

Robert Forster ist in MULHOLLAND DRIVE kurzzeitig in der Rolle des Polizisten McKnight zu sehen; einer Figur mithin, die ursprünglich für weitere Folgen der vorerst nicht realisierten Fernsehserie MULHOLLAND geplant war (was nicht heißt, dass Darsteller oder Detective nicht bald wieder an unvermuteter Stelle im Lynch-Universum auftauchen werden...). Forster begann seine Karriere 1966 in John Hustons "Reflections in a Golden-Eye", in dem Marlon Brando und Elisabeth Taylor die Hauptrollen spielten. Im Anschluss sah man den kernigen wie eleganten Mimen in Filmen wie Haskell Wexlers "Medium Cool" oder TV-Serien wie "Banyon", bevor er in den Neunzigern von Quentin Tarantino wieder entdeckt wurde und in "Jackie Brown" eine alterweise Leistung als Pfandleiher neben Pam Grier und Samuel L. Jackson gab, wofür Forster eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt. Nach diesem Comeback, sprich: dritten Akt nach einem "five year upwards first act and twenty-five year sliding second act" sah man ihn zuletzt in Produktionen wie Francis Hills "Supernova", "Me, Myself and Irene" von den Gebrüdern Farelly oder "American Perfect" von Jake Nyman. Demnächst kommen die Forster- Filme "All the Rage" sowie "The Altoona Riding Club" in die Kinos.

DAVID LYNCH
BIO

David Keith Lynch kam am 20. Januar 1946 in Missoula, Montana, zur Welt und besuchte die Corcoran School of Art in Washington, die Boston Museum School sowie die Pennsylvania Academy of Fine Arts in Philadelphia. Während seiner Ausbildung drehte er die Kurzfilme "Six Men Getting Sick" sowie "The Alphabet" und erhielt 1967 ein Stipendium am American Film Institute. Nachdem 1969 seine Bilder als Maler in der Paley Library Galerie in Philadelphia ausgestellt wurden, begann Lynch einen Kurs am Center for Advanced Film Studies und drehte dort seinen nächsten Kurzfilm "The Grandmother". Zwischen 1972 und 1976 drehte er mit konstanten Unterbrechungen und Mikroetat seinen ersten abendfüllenden Spielfilm - "Eraserhead" hatte schließlich 1977 Premiere und es dauerte nicht lange, bevor sich die albtraumhafte Story mit Jack Nance in der Hauptrolle zum veritablen Kultfilm entwickelte. Auf der künstlerischen Basis von "Eraserhead" bekam Lynch von Mel Brooks das Regieangebot zu dessen Produktion "The Elephant Man" - und mit John Hurt in der Hauptrolle inszenierte der junge Regisseur ein Meisterwerk über innere Schönheit und Humanität hinter vermeintlichem Horror, das 1980 zum Welterfolg wurde und acht Oscar-Nominierungen erhielt. Auch für die beste Regie und das beste Drehbuch, das wie bei fast allen seinen Arbeiten auch von Lynch stammte. Danach bekam er das Angebot, "The Return of the Jedi" zu inszenieren, lehnte jedoch ab, um sich zunächst an seinem nie verfilmten Originalstoff "Ronnie Rocket" und schließlich an der verkorksten Adaption von Frank Herberts "Dune" die Finger zu verbrennen. Nach dem Flop der Dino Di Laurentiis- Produktion gelang Lynch 1986 wohl der Schlüsselfilm seiner Karriere. Mit "Blue Velvet" und Kyle MacLachlan, Dennis Hopper sowie Lynchs damaliger Frau Isabella Rosselini in den Hauptrollen kreierte er ein Panoptikum des Bösen und Bizarren unter Suburbia-Oberfläche. Bis hinüber zu MULHOLLAND DRIVE reichen die Spuren dieser Produktion. Wenn im neuen Film beispielsweise der Roy Orbison-Song "Crying" auf Portugiesisch intoniert wird, muss der Lynch-Fan unweigerlich an Dean Stockwells Orbison-Hingabe in einer der beklemmendsten "Blue Velvet"-Sequenzen denken. Hierfür erhielt der Regisseur seine zweite Oscar-Nominierung und widmete sich im folgenden anderen schön-schaurigen Künsten. 1988 spielte er eine Hauptrolle in dem Film "Zelly and Me", während er ein Jahr später die Video-Performance "Industrial Symphony #1" veröffentlichte.

1990 brachte der Filmemacher dann "Wild at Heart" mit Nicolas Cage, Laura Dern und Willem Dafoe in die Kinos und erhielt für sein makabres road-movie in Cannes den Goldenen Löwen. Der nächste Coup war mit rund zwanzig Folgen die Fernsehserie "Twin Peaks", in der ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und Verbrechen immer wahnwitziger verwoben war und auch Lynchs Alter Ego Kyle MacLachlan als Special Agent Dale Cooper allmählich trotz des legendär "damn good coffee" im Städtchen Twin Peaks die Fassung verlor. Kaum zwei Meinungen gab es später darüber, dass ein Serienprequel im Kinoformat mit dem Titel "Twin Peaks - Fire Walk With Me" (1992) nicht annähernd die Klasse einer der besten Fernsehserien aller Zeiten erreichte. Im selben Jahr misslangen Lynch zudem neuerliche TV-Experimente, als die Serie "On the Air" nach drei Folgen abgesetzt wurde und die faden Episodenfilme der HBO-Produktion "Hotel Room" von der Kritik vernichtet wurden. Nach einigen Jahren abseits des Kunst- oder Kinobetriebes gelang Lynch seine Rückkehr Ende der Neunziger mit zwei Filmen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Wo "Lost Highway", eine Art Film Noir mit Patricia Arquette, einmal mehr Lynchs Interesse am Abgründigen und Kryptischen manifestierte, war "The Straight Story" mit dem Oscar-nominierten Richard Farnsworth genau das - ein schnörkelloser, anrührender Bericht über eine Reise durchs amerikanische heart land, das sonst so oft bei Lynch nur Dämonen ausgespuckt hatte. MULHOLLAND DRIVE ist schließlich David Lynchs jüngstes Projekt, das übrigens ursprünglich als Fernsehserie angelegt war. Doch nachdem der in den USA von Imagine Television produzierte Pilotfilm den Auftrag gebenden Sender ABC aus der Disney-Familie nicht eben in Quotengier versetzte, brachte Lynch seine L. A. Story über Schein und Sein nach Frankreich. Dort wurde die acht-Millionen- Dollar-Produktion durch Produzent Alain Sarde um ein Budget von sieben Mio. Dollar ergänzt, was zusätzliche Drehwochen und Postproduktion gewährleistete und der Filmwelt bei der Weltpremiere in Cannes mit MULHOLLAND DRIVE den faszinierendsten Lynch seit langem bescherte.

DAVID LYNCH
FILME

1977 ERASERHEAD
Eraserhead
1980 THE ELEPHANT MAN
Der Elefantenmensch
1984 DUNE
Der Wüstenplanet
1986 BLUE VELVET
Blue Velvet
1990 WILD AT HEART
Wild At Heart - Die Geschichte
von Sailor und Lula
1992 TWIN PEAKS:
FIRE WALK WITH ME
Twin Peaks - Der Film
1997 LOST HIGHWAY
Lost Highway
1999 THE STRAIGHT STORY
The Straight Story -
Eine wahre Geschichte
2001 MULHOLLAND DRIVE
Mulholland Drive

STAB

MARY SWEENEY
Produktion und Schnitt

Im künstlerischen Mikrokosmos von David Lynch fungierte Sweeney in der Vergangenheit als Drehbuchautorin und Produzentin von "The Straight Story", nachdem sie schon "Lost Highway" produziert hatte. Als Cutterin arbeitete sie weiterhin an Lynchs TV-Produktionen "Twin Peaks", "On the Air", und "Hotel Room" sowie an dessen Filmen "Blue Velvet", "Wild at Heart", "Twin Peaks - Fire Walk With Me" plus erneut "Lost Highway" und "The Straight Story". Außerdem schnitt sie im Laufe ihrer Karriere Warren Beattys "Reds", Bruce Beresfords "Tender Mercies" sowie Robert Bentons "Places in the Heart" und produzierte 1995 Michael Almereydas Vampirthriller "Nadja".

ALAIN SARDE
Produktion

Sarde begann seine Laufbahn 1977 als Ko- Produzent von André Téchinés "Barocco" und hat sich seither zu einem der führenden Filmfinanziers Frankreichs entwickelt, dessen Engagements zwischen kommerzielleren und erklärten Autorenfilmen alternieren. Durch enge Bündnisse mit Regisseuren wie Pierre Granier-Deferre, Jean- Luc Godard, Bertrand Blier, Bertrand Tavernier, Alain Corneau, Coline Serreau, David Lynch, Claude Sautet und Jacques Doillon hat es Sarde auf bislang rund 130 Kinoproduktionen gebracht. Dazu gehören unter anderem Lynchs "The Straight Story", Godards "Vorname: Carmen" und "Nouvelle Vague", Téchinés "Meine liebste Jahreszeit" und "Alice und Martin", Bliers "Mon Homme", Sautets "Nelly und Monsieur Arnaud", Taverniers "Ein Sonntag auf dem Lande", Roman Polanskis "Bitter Moon", Andrzej Zulawskis "Meine Tage sind schöner als deine Nächte" und als aktuellste Stoffe neben MULHOLLAND DRIVE Coline Serreaus "Chaos" und John McNaughtons "Speaking of Sex".

NEAL EDELSTEIN
Produktion

Edelstein kam in Illinois zur Welt, studierte das Fach Film an der Universität von Arizona und zog 1992 nach Los Angeles, um zunächst als Produzent von Werbespots für Markenartikler zu arbeiten. 1997 wurde er von Lynch engagiert, um eine Kurzfilmkampagne zu produzieren und arbeitete danach als Co- Produzent mit Mary Sweeney an der Entstehung von "The Straight Story" und dem Pilotfilm der geplanten TV-Serie MULHOLLAND DRIVE. Edelstein ist derzeitig Besitzer der unabhängigen Produktionsfirma Rainmaker Productions und bereitet "The Far Side of Victory" von Frank Whalley sowie ein Werk mit dem verschollenen Kiss- Mitglied Marilyn Manson von Alexandro Jodorowsky vor.

JACK FISK
Produktionsdesign

Fisk fungierte in der Vergangenheit als Art Director oder Ausstatter von Filmen Terence Malicks ("Badlands", "The Thin Red Line"), Brian De Palmas ("Carrie", "Phantom of the Paradise"), Stanley Donens ("Movie, Movie") sowie von David Lynchs "The Straight Story". Mit Lynch ist er schon seit der gemeinsamen Zeit in der Kunstschule befreundet, woraus nicht zuletzt der Umstand rührte, dass Fisk in "Eraserhead" den so genannten "Man in the Planet" spielte.

PETER DEMING
Kamera

Zu Demings Credits zählen Sam Raimis "Evil Dead II", Robert Townsends "Hollywood Shuffle", "My Cousin Vinnie", Jay Roachs "Austin Powers" oder Wes Cravens "Music of the Heart". Mit Lynch drehte er überdies den Spielfilm "Lost Highway", die HBO-Serie "Hotel Room" und verschiedene Werbeclips, während er zuletzt den HBO-Spielfilm "If These Walls Could Talk 2" sowie "From Hell" von den Gebrüdern Hughes fotografierte.

ANGELO BADALAMENTI
Musik

Badalamenti kam am 22. März 1937 in New York zur Welt und begann seine langjährige Kollaboration mit David Lynch 1986 als Komponist von "Blue Velvet". Im folgenden schrieb er für den Regisseur auch die hypnotischen und zuweilen von Vokalistin Julie Cruise unterstützten Synthi-Scores zu "Twin Peaks", "Wild at Heart", "Lost Highway" und "The Straight Story". Zu Badalementis weiteren Arbeiten gehörten die Soundtracks zu Filmen wie "Tough Guys Don't Dance", "Warte bis zum Frühling, Bandini", "Seitensprünge", "Der Trost von Fremden", "Die Stadt der verlorenen Kinder", "Arlington Road", "Holy Smoke" oder "Der Strand". Erwähnenswert darüber hinaus womöglich, dass Badalamenti in MULHOLLAND DRIVE einen Gastauftritt als "italienischer Geschäftsmann" hat.

MICHAEL POLAIRE
Produktion

Polaire fungierte als Produzent der MULHOLLAND DRIVE-Sequenzen, mit denen die Kinofassung des Projektes substantiell ergänzt und verändert wurde, nachdem ein ursprünglich geplanter Pilotfilm David Lynchs nicht die Gnade des Senders ABC aus dem Disney-Imperium fand. Zuletzt produzierte Polaire John McNaughtons "Speaking of Sex" mit Bill Murray und James Spader für Le Studio Canal+. Zuvor fungierte er als ausführender Produzent von "The Straight Story" sowie als Produzent von Sam Raimis "Ein einfacher Plan", John Schlesingers "An Eye for an Eye" und Les Mayfields "Flubber".

TONY KRANTZ
Produktion

Krantz arbeitete fünfzehn Jahre bei der Agentur CAA, bevor er von Regisseur Ron Howard und Produzent Brian Grazer abgeworben wurde, die Firma Imagine Television aufzubauen. Bei Imagine entwickelte er populäre Programme wie "Hiller and Diller", "Sports Night", "Felicity", "The PJ's" und "Wonderland", während MULHOLLAND DRIVE nun seinen ersten Kino- Credit markiert.

PIERRE EDELMAN
Ausführender Produzent

Der ehemalige Designer und Dokumentarfilmer Edelman wirkte ab 1990 als Chef der internationalen Produktion bei der Finanzierungs- und Produktionsgesellschaft Ciby 2000. In dieser Eigenschaft begann er langfristige Kooperationen mit Kreativen wie Pedro Almodovar, Emir Kustorica, P. J. Hogan und David Lynch. MULHOLLAND DRIVE ist sein vierter Film mit Lynch und sein dritter mit Produzent Alain Sarde.

PRESSESTIMMEN

"Erstaunlich! Eine unglaubliche filmische Erfahrung"
PREMIERE

"Er packt dich wie ein Traum, der Dich nicht mehr los lässt"
US-ROLLING STONE

"Supreme American Film Noir"
CHICAGO TRIBUNE

"Was dieser ganze, gänzlich erstaunliche Film wirklich ,bedeutet' wird zweifellos eine Quelle unendlicher, faszinierter Spekulation sein"
PREMIERE

"MULHOLLAND DRIVE ist ein aufregendes, provokatives Werk, das Sie aus der Bahn werfen wird"
DAILY NEWS

"Mr Lynchs Hollywood-Destillat vibriert auf unheimliche Weise zwischen der Gegenwart und dem popkulturellen Klima aus der Zeit vor 40 Jahren" (...) "Der Film ist eine sich stets vertiefende Reflexion über Hollywoods Reiz und über die zahlreichen Rollenspiele und Selbsterfindungen, die ein Kinobesuch verspricht. Das gleiche Versprechen von Identitätsverlust erweitert sich auf den Prozess der Starfabrik, bei dem der Star in anderen Leben verschwinden und anderer Leute Phantasien werden kann. Welche größere Macht gibt es, als die Macht, sich Eintritt in das Traumleben einer Kultur zu verschaffen, und sie neu zu programmieren? Wer braucht Kontinuität (continuity), wenn Du in einem Traum verschwinden kannst?"
THE NEW YORK TIMES

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